Noch ein Food Blog


  • Rinderrouladen – Der Klassiker mit vollem Aroma

    Rouladen gehören in die Königsklasse der Hausmannskost – nicht kompliziert, aber sie verlangen Geduld und Liebe zum Detail. Perfekt für ein Sonntagsessen oder jeden Tag, an dem man jemanden beeindrucken möchte. Und das Beste: Der Duft von Rotwein und Gewürzen in der Küche ist fast so gut wie das fertige Gericht.


    Zutaten für 6 Personen

    • 6 Rinderrouladen
    • 6 EL Senf
    • 12 Scheiben Bacon
    • 1/2 Glas Gewürzgurken
    • 6 Zwiebeln
    • 1 Gemüsebund (Lauch, Sellerie, Karotte, Petersilie)
    • 1,2 Liter Rinderfond
    • 1 Flasche Rotwein
    • 2 EL Tomatenmark
    • 1/2 TL Piment
    • 2 Nelken
    • 1/2 TL Wacholderbeeren
    • 2 Lorbeerblätter
    • Olivenöl
    • Salz
    • Pfeffer
    • Speisestärke

    Zubereitung

    1. Vorbereiten der Rouladen:
      Die Rouladen auf der Arbeitsfläche ausbreiten, mit Salz und Pfeffer kräftig würzen und mit jeweils einem Esslöffel Senf bestreichen. Anschließend belegen mit zwei Scheiben Bacon, in Ringe geschnittenen Zwiebeln und einer in Viertel geschnittenen Gewürzgurke.
    2. Aufrollen:
      Die Seiten der Rouladen etwas einklappen, damit nichts herausfällt, und dann möglichst eng einrollen. Mit Küchengarn, Zahnstochern oder Rouladennadeln fixieren – schließlich wollen wir keine auseinanderfallenden Rouladen.
    3. Anbraten:
      Einen großen Topf auf hoher Hitze heiß werden lassen, Öl hineingeben und die Rouladen von allen Seiten kräftig anbraten, bis sie schön braun sind. Währenddessen das Gemüsebund grob zerkleinern (Schale kann dranbleiben).
    4. Gemüse und Gewürze:
      Die Rouladen herausnehmen und das Gemüse sowie die restlichen Zwiebeln in den Topf geben. Die Gewürze (Piment, Nelken, Wacholder) hinzufügen und alles anrösten, bis es leicht Farbe annimmt. Tomatenmark einrühren und kurz mitrösten, damit die Röstaromen voll zur Geltung kommen.
    5. Rotwein reduzieren:
      Mit einem Drittel des Rotweins ablöschen und die Röststoffe vom Boden lösen. Sobald der Wein verdampft ist, den Vorgang mit dem zweiten Drittel wiederholen. Dann den Rest des Weins dazugeben (falls er nicht schon im Glas gelandet ist) und ein letztes Mal reduzieren.
    6. Fond und Gewürzgurkenwasser:
      Etwa 100 ml vom Fond der Gewürzgurken hinzufügen, die Lorbeerblätter einlegen und die Rouladen zurück in den Topf legen. Mit Rinderfond auffüllen, bis die Rouladen weitgehend bedeckt sind.
    7. Köcheln:
      Alles bei niedriger Hitze etwa 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Hier zahlt sich Geduld aus – das Fleisch wird butterzart.
    8. Soße passieren:
      Die Rouladen herausnehmen und warmstellen. Die Soße durch ein feines Sieb passieren; das herausgefilterte Gemüse und die Gewürze können entsorgt werden.
    9. Andicken:
      Falls die Soße zu dünn ist, 2 EL Speisestärke mit etwas Soße glatt rühren, zurück in den Topf geben und aufkochen lassen. Kurz warten, bis die Soße andickt – falls nötig, den Vorgang wiederholen.
    10. Finalisieren:
      Die Rouladen zurück in die Soße geben und kurz erhitzen.

    Tipps vom Rouladen-Profi

    • Rotwein: Verwende einen Wein, den du auch trinken würdest – das macht den Unterschied.
    • Geduld mit der Stärke: Die Stärke braucht ein paar Minuten, um zu wirken. Geduld ist hier wirklich eine Tugend!
    • Beilage: Klassisch gehören Kartoffeln, Kartoffelpüree oder Klöße dazu. Eine Portion Rotkohl hebt das Gericht auf ein weiteres Level.

    Guten Appetit – und denk dran: Rouladen sind der perfekte Grund, sich eine zweite Flasche Wein zu gönnen! 😉

  • Erbsensuppe – Die ehrliche Seelenwärmerin

    Erbsensuppe: das Gericht, das sich nicht verstellt. Einfach, sättigend, und immer mit dem subtilen Versprechen, dich nach einem langen Tag wieder auf Kurs zu bringen. Dieses Rezept hat alles, was eine gute Erbsensuppe braucht – und dazu noch Speck. Weil Speck die Antwort auf fast alle Fragen ist.

    Zutaten

    Für 6 hungrige Seelen:

    • 1/2 Schweinebauch
    • 500 g festkochende Kartoffeln
    • 500 g Schälerbsen
    • 100 g Speck
    • Würstchen (z. B. Wiener, nach Geschmack und Hunger)
    • 1,5 EL Pfefferkörner
    • 0,5 EL Piment
    • 0,5 EL Wacholder
    • 2 Lorbeerblätter
    • 2 Nelken
    • 2 Zwiebeln
    • 1 Gemüsebund (Lauch, Sellerie, Karotte, Petersilie)
    • Salz

    Zubereitung

    1. Speck anbraten:
      Den Speck ohne zusätzliches Fett in einer Pfanne anbraten, bis er eine herrlich rauchige Note entfaltet. Das dauert nur ein paar Minuten, lohnt sich aber, weil dieses Aroma später in der Suppe für den gewissen Kick sorgt.
    2. Grundlage kochen:
      Schweinebauch, Speck, Schälerbsen und alle Gewürze (Pfefferkörner, Piment, Wacholder, Lorbeerblätter, Nelken) in einen großen Topf geben. Mit Wasser auffüllen, bis alles gut bedeckt ist, und auf mittlerer Hitze etwa 1,5 Stunden köcheln lassen.
    3. Schweinebauch vorbereiten:
      Den Schweinebauch aus dem Topf holen, etwas abkühlen lassen und in mundgerechte Stücke schneiden. Falls nötig, vom Knochen befreien – aber keine Sorge, das Fleisch löst sich fast von selbst.
    4. Gemüse und Kartoffeln:
      Kartoffeln, Zwiebeln und das Gemüse aus dem Bund in grobe, gleichmäßige Stücke schneiden und in den Topf geben. Die Suppe weitere 20-30 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist.
    5. Fleisch und Würstchen:
      Den Schweinebauch wieder zurück in den Topf geben und kurz heiß werden lassen. Die Würstchen kannst du entweder direkt im Eintopf mit erhitzen oder separat in einem zweiten Topf mit heißem Wasser erwärmen – je nachdem, ob du sie ganz oder geschnitten servieren möchtest.

    Tipps vom Eintopf-Experten

    • Fleischkauf: Wenn du beim Fleischer die Verkäuferin nach Schweinebauch fragst, formuliere präzise. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung.
    • Abwandlungen: Erbsensuppe lässt sich hervorragend individualisieren. Magst du es schärfer? Eine Prise Chili rein. Vegetarisch? Speck und Schweinebauch durch Räuchertofu ersetzen (ich weiß, ich weiß – aber es geht!).
    • Reste: Die Suppe schmeckt am nächsten Tag fast noch besser. Einfach aufwärmen und genießen – sie hält sich im Kühlschrank problemlos ein paar Tage.

    Diese Erbsensuppe ist wie eine warme Umarmung an kalten Tagen. Sie macht satt, glücklich, und wahrscheinlich ein bisschen nostalgisch. Guten Appetit! 😊

  • Gulasch – der Klassiker

    Ach, Gulasch. Das perfekte Gericht für alle, die beim Kochen gerne mal die Uhr vergessen. Es dauert, aber dafür macht es sich fast von allein – also genau das Richtige für einen entspannten Nachmittag mit Wein (im Topf und im Glas). Hier ist mein persönliches Rezept, weil ja, es gibt viele Gulaschrezepte, aber keins ist so wie meins.

    Zutaten

    Für 4 hungrige oder 2 wirklich hungrige Menschen:

    • 500 g Schweinegulasch
    • 500 g Rindergulasch
    • Mindestens 600 g Zwiebeln (wer Zwiebeln liebt, nimmt mehr, keine falsche Scham)
    • 3 Paprikaschoten
    • 500 g Champignons oder Pfifferlinge
    • 400 ml Rotwein (trocken, und nein, den billigen Kochwein kannst du direkt wegschütten)
    • 400 ml Rinderfond (alternativ Wasser, wenn du es langweilig magst)
    • 3 EL Tomatenmark
    • 1 TL Paprika, edelsüß
    • 1 TL Paprika, rosenscharf
    • 1 TL Paprika, geräuchert (de la Vera, wenn du angeben willst)
    • 1/2 TL Kümmel
    • 1 Lorbeerblatt
    • Abrieb einer Zitrone
    • Salz und Pfeffer
    • Olivenöl

    Zubereitung

    1. Fleisch anbraten:
      Topf mit Olivenöl richtig heiß werden lassen – wir reden hier von „kurz vorm Rauchmelder“. Dann das Fleisch portionsweise anbraten. Wichtig: Nicht ständig im Topf rühren wie ein nervöser DJ! Lass es in Ruhe, damit es eine schöne Kruste bekommt.
    2. Zwiebeln dazu:
      Wenn das Fleisch gut gebräunt ist, die Zwiebeln reinwerfen. Die dürfen ordentlich schwitzen und leicht schmelzen – die Basis für jedes gute Gulasch.
    3. Würzen:
      Tomatenmark, die drei Paprikapulver, Kümmel und das Lorbeerblatt einrühren. Kurz mitrösten, aber Achtung: Verbrennen lassen wäre eine Tragödie. Zitronenabrieb für die Frische dazugeben – keine Angst, das wird keine Limonade.
    4. Paprika und Pilze:
      Paprikaschoten und Pilze in den Topf geben. Auch die dürfen kurz mitdünsten. Das gibt Geschmack und macht das Gemüse angenehm bissfest.
    5. Flüssigkeiten:
      Jetzt wird abgelöscht! Erst den Wein rein, um alle Röstaromen vom Topfboden zu retten, dann den Rinderfond dazu. Falls nicht alles bedeckt ist, einfach mit Wasser auffüllen.
    6. Köcheln:
      Deckel drauf, Hitze runter, und jetzt heißt es: Geduld. Etwa 1,5 Stunden köcheln lassen. Ab und zu umrühren, damit nichts anbrennt.

    Tipps vom Profi

    • Zitrone: Klingt erstmal seltsam, aber der Abrieb sorgt für eine dezente Frische, die das Gulasch nicht so schwer macht.
    • Paprikapulver und Tomatenmark: Diese beiden brauchen Hitze, damit sie ihren vollen Geschmack entfalten. Also immer kurz anrösten, bevor Flüssigkeit dazukommt.
    • Zeit: Keine Abkürzungen! Ein Gulasch, das 30 Minuten gekocht hat, ist ein Verbrechen gegen die Menschheit.

    Guten Appetit – und denk dran: Ein Gulasch schmeckt am nächsten Tag fast noch besser. Vorausgesetzt, es überlebt die Nacht. 😉